Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison muss die TSG Tübingen als Verlierer vom Platz gehen. Trotz eines über weite Strecken guten Spiels und starken Comebacks steht gegen den TSV G.A. Stuttgart am Ende eine 2:3-Niederlage (19:25, 29:31, 25:18, 25:17, 12:15).
Trainerin Andrea Richter startete fast identisch wie beim 3:0-Heimsieg in der Vorwoche gegen Ulm. Nur Felix Bertsch rückte für Peter Braun in die Starting Six.
Schon früh im Spiel war zu erkennen, dass gegen Stuttgart eine Leistungssteigerung hermusste, um den nächsten Heimsieg feiern zu dürfen. Allen voran Stuttgarts Außenangreifer Robin Bok stellte den Tübinger Annahmeriegel mit seinen Sprungaufschlägen immer wieder vor Probleme. Und so rannte die TSG in Satz eins schon früh einem Rückstand hinterher. Zwar wurde es Mitte des Satzes noch einmal enger, gegen Ende setzten sich die erfahrenen Gäste dann aber doch durch.
Mit neuen Kräften startete Richter in Satz zwei. Das Spiel wurde ausgeglichener und entwickelte sich vor allem in der Endphase des Satzes zum absoluten Krimi. Nach zwei eigenen und einigen abgewehrten Satzbällen zog die TSG dann aber doch den Kürzeren.
„Danach haben wir endlich mal gezeigt, was wir wirklich draufhaben“, blickte Trainerin Richter auf die Sätze drei und vier. Vor allem Diagonalangreifer Rabanus Derr wusste mit hoher Punkteausbeute zu überzeugen. Und auch der Tübinger Block um die gut aufgelegten Mittelblocker Till Johne und Carl Kaiser stand ein ums andere Mal. „Du kommst hier nicht vorbei – ZU, ZU“ schallte es mehrfach durch die Uhlandhalle. Ebenso stark agierte die TSG in der Feldabwehr. Der später zum Silber-MVP ausgezeichnete Libero Bennet Wattjes brachte das lautstarke Publikum mit teils spektakulären Rettungsaktionen immer wieder zum Jubeln. So gingen die Durchgänge drei und vier klar an Tübingen. Der Tie-Break musste also um Sieg und Niederlage entscheiden.

„Was uns dann passiert ist, ist bitter. Da hat uns für circa fünf Minuten einfach der Fokus gefehlt“, sagte MVP Wattjes nach dem Spiel mit Blick auf diesen Tie-Break. 1:6, 3:10, 6:13 waren die Zwischenstände, da hatten die meisten das Spiel schon abgehakt. Richter brachte mit Finn Jokay und Henri Räwer Tanguep nochmal zwei blockstarke Spieler. Und als Zuspieler Jonas Kuhn bis zum Stand von 11:13 am Aufschlag stand, keimte bei allen Tübinger Fans noch einmal Hoffnung auf. „Da hatten wir die Stuttgarter nochmal voll im Griff und hätten das fast Unmögliche doch noch möglich gemacht“, fand Trainerin Richter. „Großen Respekt an die Jungs, die sich nie aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft haben.“ Das ganz große Comeback blieb aber aus. Die Gäste konnten ihren zweiten Matchball nutzen und die zwei Punkte mit nach Hause nehmen.
Mit einem Sieg aus drei Spielen verlief der Saisonstart für die TSG holprig. „Wir haben gesehen, was wir können. Wir haben aber auch gesehen, woran es bei uns noch fehlt, um ein wirkliches Spitzenteam in dieser Liga zu sein“, blickt Richter auf die ersten Spiele. „Mit Schwenningen und Stuttgart hatten wir schon zwei sehr starke Gegner, gegen die wir über weite Strecken gut mithalten konnten. Jetzt gilt es in den kommenden Wochen, unsere Leistung auch mit Punkten zu belohnen.“
Weiter geht es in der kommenden Woche bei der TG Bad Waldsee (Samstag, 19 Uhr). Die stehen nach drei Spieltagen mit drei Zählern auf Platz acht, einen Platz und Punkt hinter der TSG.
