Raus mit Applaus

Mit der 1:3-Niederlage bei der TG Rüsselsheim (20:25, 22:25, 27:25, 20:25) ist der sportliche Abstieg der TSG Tübingen aus der Dritten Liga nun traurige Gewissheit.

Zum letzten Saisonspiel fuhr die TSG nochmal groß auf. Kurzfristig wurde ein Reisebus organisiert, mit dem die Mannschaft und circa 20 Fans gemeinsam die Reise zum Tabellenvierten antraten. Die Stimmung war gut, der Glaube an den Nichtabstieg fest in den Köpfen von Spielern, Trainerin und Fans.

Trainerin Andrea Richter musste allerdings kurzfristig auf ihre beide Diagonalangreifer Peter Teutemacher und Rabanus Derr verzichten. Somit war Youngster Henri Räwer Tanguep der einzige Spieler auf dieser Position. Auch Mittelblocker Carl Kaiser und Außenangreifer Andreas Goldschmied standen Richter beim letzten Saisonspiel nicht zur Verfügung.

In den beiden ersten Sätzen geriet die TSG früh in Rückstand. Zwar konnte man sich immer wieder herankämpfen, allerdings reichte es zu keinem Satzgewinn. Zu wackelig und unkonstant waren die Tübinger und standen früh mit dem Rücken zur Wand.

In Satz drei stellte Richter ein wenig um und ließ ihre beiden Zuspieler Fynn Pflüger und Jonas Kuhn gemeinsam spielen, die zusätzlich als Angreifer agierten. „Das haben wir so zwar nie trainiert und nicht geplant, war aber ein belebendes Element“, lobte Richter. Tübingen spielte befreiter auf als noch in den ersten beiden Sätzen und vor allem die beiden Außenangreifer Peter Braun und Felix Bertsch konnten fleißig Punkte sammeln. Libero Bennet Wattjes stabilisierte zudem den Annahmeriegel und konnte immer wieder die Rüsselsheimer Angriffe stark entschärfen. „Das war dann eine wahnsinnige Teamleistung, die Laune auf dem Feld war der Hammer, das hat dann einfach nur Spaß gemacht“, fand Zuspieler Pflüger. Auf der Tribüne sprangen und bejubelten die 20 mitgereisten Fans jeden Punkt und als Braun den entscheidenden Angriff zum Satzgewinn verwandelte, keimte wieder ein Funke Hoffnung auf den Klassenerhalt. 

Und auch in Satz vier startete Tübingen gut, lag bis zur Satzmitte mit drei Punkten vorne. Dann waren es aber zu viele Eigenfehler der TSG, die die Gastgeber wieder in Führung gehen ließen. Ein letztlich verdienter 3:1-Erfolg für stabilere Rüsselsheimer besiegelte so den Abstieg für die TSG aus der Dritten Liga.

Als die Mannschaft im Nachhinein vom 3:1-Sieg des Konkurrenten Heidelberg erfuhr, milderte das die Enttäuschung ein wenig. „Wir hätten heute auch 3:0 gewinnen können und wären trotzdem abgestiegen. Das hätte dann wahrscheinlich noch mehr wehgetan“, ordnete Tübingens zum MVP gewählter Zuspieler Jonas Kuhn die Situation ein. Trainerin Richter ergänzte: „Wir haben heute nochmal eine gute Leistung gezeigt und uns ordentlich aus der Liga verabschiedet. Wie die Mannschaft und vor allem unsere Fans sich heute präsentiert haben, macht mich wahnsinnig stolz!“

TSG Tübingen: Moyan Oeß, Fynn Pflüger, Felix Bertsch, Hannes Limprecht, Henri Räwer Tanguep, Alexander Weber, David Maulat, Jonas Kuhn, Bennet Wattjes, Finn Jokay, Jonas Ciupke, Rabanus Derr, Peter Braun.